Die Coriolis-Massendurchflussmessung misst den Massenfluss einer, durch ein Rohr durchströmenden, Flüssigkeit oder eines Gases. Dieses Messverfahren liegt dem Coriolis-Effekt zugrunde. Es ist einzigartig, da es direkt den Massenfluss messen kann.
Der Coriolis Effekt
Die Corioliskraft ist eine der drei Trägheitskräfte, die in einem rotierenden System auftreten. Sie tritt auf, wenn sich ein Körper in einem rotierenden System bewegt, wobei die Bewegung nicht parallel zur Rotationsachse verläuft.
Da unsere Erde ein rotierendes System ist, übt der Coriolis-Effekt einen großen Einfluss aus. Diese Kraft ist verantwortlich für Wetterphänomene wie Wirbelstürme, die Meeresströmung und sogar das Magnetfeld der Erde. Zudem ist sie verantwortlich für die Rotationsrichtung von Wasserströmungen und Wirbelstürmen. So drehen sich Wirbelstürme auf der Nordhalbkugel nach rechts, während sie sich auf der Südhalbkugel nach links drehen.
Zur Veranschaulichung sei ein sich rotierendes Karussell gegeben. Person A möchte einen Ball Person B zuwerfen. Der Ball wird sich entlang der Rotationsachse, in einem sich drehenden System bewegen, wodurch auf den Ball sowohl die Zentrifugalkraft, als auch de Corioliskraft wirken. Eine außenstehende Person würde einen gerade Wurf sehen (Ansicht 1). Aus der Perspektive von Person A sieht es so aus, als würde eine unsichtbare Kraft den Ball lenken (Ansicht 2). Dieses Beispiel zeigt, dass die Corioliskraft eine Frage der Wahrnehmung ist.
Funktion
Am Coriolis-Prinzip ist einzigartig, dass der Massefluss direkt gemessen werden kann. Im inneren des Coriolis-Durchflussmessgerätes wird ein Rohr durch einen Erreger in Schwingung gebracht. Herrscht kein Durchfluss vor, schwingt das Rohr gleichmäßig. Ein- und Auslaufsensoren registrieren die Schwingungen.
Sobald Durchfluss vorherrscht wird der Schwingung des Rohres, durch die Trägheit der Flüssigkeit eine zusätzliche Schaukelbewegung aufgezwungen. Auf Grund des Coriolis-Effekts schwingen Ein- und Auslauf zur gleichen Zeit in unterschiedliche Richtungen. Hochsensible Sensoren registrieren zeitlichen und räumlichen Veränderungen. Dies ist die Phasenverschiebung. Sie ist Maß dafür wieviel Flüssigkeit momentan durch das Rohr fließt. Die Geschwindigkeit und Menge des Mediums haben direkten Einfluss auf die Intensität der Schwingung.
Indem zusätzlich Sensoren die Schwingungsfrequenz erfassen, lässt sich auch die Dichte bestimmen. Zur Verdeutlichung wird am Beispiel von Wasser, als durchfließendes Medium, eine höhere Schwingungsfrequenz gemessen als bei Honig. Die Schwingungsfrequenz ist ein direktes Maß für die Dichte des Mediums.
Anwendungsgebiete
Die Coriolis Durchflussmessung kann fast überall Anwendung finden, da sie unabhängig ist von: Dichte, Strömungsprofil, Leitfähigkeit, Viskosität und mehr. Stoffe wie Öle, Alkohol, Säfte, Treibstoffe und Reinigungsmittel können gemessen werden. Es ist möglich unter hohen Drücken und Temperaturen zu messen, sowie in explosionsgefährdeten Bereichen. Für den eichpflichtigen Verkehr gibt es ebenfalls Ausführungen.
Zu den vielfältigen Einsatzbereichen zählen unter anderen:
- Dosieranlagen
- Erdgaszapfsäulen
- Pipeline-Verrechnungsmessungen
- LKW-Bahnverladungen
Vor- und Nachteile
Vorteile |
Nachteile |
Direkte Massedurchflussmessung |
Hoher Preis |
Multivariable Sensorik für Temperatur, Viskosität, Dichte und Masse |
Einsatz begrenzt möglich bei mehrphasigen Medien oder hohem Gasanteil |
Sehr hohe Messgenauigkeit (Standard ± 0,15 % v. M.) |
In der Dichtemessung können Ablagerungen zu Fehlern führen |
Verschleißfrei, da keine beweglichen Teile (Messrohrbewegung von max. 30 µm) |
Begrenzte Materialauswahl (korrosionsanfällig) |
Messunsicherheitsanalyse ist einfach aufzubauen, da es nur ein Gerät zu betrachten gibt |
Medium muss homogen sein |
Unabhängig von physikalischen Messstoffeigenschaften und Strömungsprofil |
Druckverlust tritt auf |
Keine Ein- und Auslaufstrecken notwendig |
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Das digitale Coriolis-Durchflussmesssystem SITRANS FC330 erhöht die Effizienz jedes Flüssigkeits- und Gasprozesses. Das Ergebnis ist ein Durchflussmessgerät, das nicht nur ausgezeichnete Genauigkeit und Zuverlässigkeit bietet, sondern auch platzsparend und bedienerfreundlich ist. Das Durchflussmessgerät SITRANS FC330 besteht aus einem Messaufnehmer SITRANS FCS300 und einem Messumformer SITRANS FCT030.
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Bedienungsanleitung |
- Platzsparend – kompakter Messaufnehmer und integrierter Messumformer ermöglichen effizientes Skid- und Anlagenlayout
- Direkte Integration – in neue oder bestehende Steuerungssysteme mit Multidrop-adressierbarem Modbus RTU RS485-Kommunikationsprotokoll und voll konfigurierbarer Byte-Reihenfolge zur Unterstützung aller SPS-Typen
- Einfache Installation – mit Standardanschlüssen
- Alle Informationen immer zur Hand– umfassende mobile Speicherfunktionen (SensorFlash® microSD-Karte) - Kalibrierzertifikate - Druck- und Materialprüfzeugnisse (gemäß Konfiguration)
- Hygienisch – Messaufnehmer mit EHEDG-Zulassung in den Größen DN 25-80; glatte Oberfläche für einfache Reinigung und minimale Störung des Durchflusses
- Hoher Leistungsanspruch – liefert Multiparametermessungen (z. B. Massendurchfluss, Volumendurchfluss, Dichte und Temperatur)
- Weltweites Servicenetz – Support durch unsere Experten, wann und wo auch immer Sie ihn brauchen
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Bedienungsanleitung |
Das Durchflussmessgerät SITRANS FC410 ist das leichteste und kompakteste Coriolis-System weltweit. Mit diesem Gerät können Sie mehrere Einheiten auf engstem Raum unterbringen, die Installation in neue und bestehende Anwendungen vereinfachen und Kosten minimieren. Die vollständig digitale Generation der kompakten Durchflussmessgeräte wurde speziell für die direkte Integration in Automatisierungsssysteme entwickelt.
Die in den SITRANS FC410 integrierten Messumformerfunktionen ermöglichen eine Installation an nahezu jedem Ort, ohne dass ein separater Messumformer erforderlich ist.
Das Durchflussmesssystem SITRANS FC410 besteht aus dem Messaufnehmer SITRANS FCS400 und einem SITRANS FCT010 Messumformer.
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Mit dem SITRANS FC430 hat Siemens die nächste Generation Coriolis-Durchflussmessgeräte konzipiert, die sich durch exzellente Leistung, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit auszeichnet. Dieses digitale Durchflussmessgerät besticht durch marktführende Kompaktheit, sehr hohe Messgenauigkeit von 0,1%, niedrigen Druckverlust, sehr stabilen Nullpunkt und erstklassige Datenaktualisierung mit schneller 100 Hz Signalübertragung. Bahnbrechende Support-Tools bieten direkten Zugriff auf sämtliche Betriebs- und Funktionsdaten, Zertifikate und Audit-Trails. Das SITRANS FC430 Durchflussmesssystem besteht aus einem SITRANS FCS400 Messaufnehmer und einem SITRANS FCT030 Messumformer.
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Der SITRANS FCT010 ist ein sehr kleiner, leistungsstarker Coriolis-Durchflussmessumformer, der speziell für die direkte digitale Integration in Prozessautomatisierungssysteme entwickelt wurde. Sein kompakter Aufbau ohne Anzeige, kombiniert mit der Fähigkeit, digitale Signale auszugeben, machen ihn zur perfekten Wahl für Skids und andere Anwendungen mit begrenztem Platz.
Um ein vollständiges Durchflussmesssystem aufzubauen, muss der SITRANS FCT010 mit den Messaufnehmern
SITRANS FCS300
SITRANS FCS400,
SITRANS FC MASS 2100 DI 1.5
SITRANS FC MASS 2100 DI 3-15
SITRANS FC300
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Innovation und Benutzerfreundlichkeit - Mit der patentierten digitalen Signalverarbeitungstechnik liefert der Messumformer SITRANS FCT030 echte Multiparameter-Messungen für mehr Effizienz und Sicherheit. Er überzeugt mit einfacher Handhabung, modularem Design für den unkomplizierten Ein- und Ausbau und kann mit dem gesamten SITRANS FC Messaufnehmer-Sortiment dezentral oder kompakt montiert werden, sodass über das gesamte Coriolis-Portfolio eine einheitliche Messumformer-Schnittstelle geboten wird.
Für den Betrieb als Durchflussmesssystem muss der Messumformer SITRANS FCT030 mit einem der folgenden Messaufnehmer kombiniert werden:
SITRANS FCS300
SITRANS FCS400
SITRANS FC MASS 2100 DI 1.5
SITRANS FC MASS 2100 DI 3-15
SITRANS FC300 DN4
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