Temperaturkalibratoren – verlässliche Referenzen für Labor & Feld

Temperaturkalibratoren ermöglichen die rückführbare Prüfung und Justage von RTD- und Thermoelement-Sensoren, Messketten und Anzeigen – vom Feldeinsatz mit Trockenkalibrator bis zur Hochpräzisions-Kalibrierung im Labor (Flüssigkeitsbäder, Schwarzkörper, Öfen).

Verfügbare Geräteklassen: Trockenkalibratoren (Block, Mehrloch-Einsätze), Flüssigkeitsbäder/Mikrobäder, Oberflächen-Kalibratoren, Schwarzkörper (IR), Hochtemperaturöfen und Referenzthermometer inkl. SPRT & Präzisions-Pt100.

ICS Schneider Messtechnik unterstützt bei Geräteauswahl, Unsicherheitsbudget, ISO/DAkkS-Kalibrierungen, Dokumentation und Automatisierung (SPS/PC/IIoT).



FAQ zu Temperaturkalibratoren

Antworten zu Gerätetypen, Spezifikationen (Stabilität/Homogenität), Eintauchtiefe, IR/Oberfläche, Unsicherheiten, Kalibrierpunkten und Normen.

Wozu dient ein Temperaturkalibrator?

Zur Vergleichs- oder Fixpunktkalibrierung von Sensoren/Anzeigen bei definierten Temperaturen – mit rückführbarem Referenzsensor und dokumentierten Bedingungen.

Welche Gerätetypen gibt es?

TypBereich (typ.)StärkenEinsatz
Trockenkalibrator−35…+650 °Cschnell, mobil, sauberFeld/Service
Flüssigkeitsbad/Mikrobad−80…+300 °Cbeste HomogenitätLabor/QS
Schwarzkörper (IR)−20…+1 000 °CIR-ReferenzIR-Thermometer
Oberflächen-Kalibrator0…+450 °Cplaner PrüfflächenkontaktKontaktflächenfühler
Hochtemperaturofenbis >1 200 °CTC-KalibrierungMetall/Prozess

Trockenkalibrator oder Flüssigkeitsbad – was wählen?

Trockenkalibrator: mobil, schneller Rampen; leichte Gradienten → gute Praxisgenauigkeit. Bad: maximal homogen/stabil, ideal für hohe Genauigkeit und abweichende Fühlergeometrien.

Was bedeuten Stabilität, Homogenität und Genauigkeit?

  • Stabilität: zeitliche Schwankung am Sollpunkt (z. B. ±0,02 K).
  • Homogenität/Gradient: Ortsunterschiede im Medium/Block.
  • Genauigkeit: Abweichung zum wahren Wert inkl. Referenz & Kalibrator.

Wie wähle ich Kalibrierpunkte?

Anwendungsnah: z. B. unterer/mittlerer/oberer Bereich der Messstelle, plus Null-/Eispunkt (falls relevant). Für Anzeigen: Punkte auf Skalenendwert verteilen.

Welche Sensoren können geprüft werden?

RTD (Pt100/Pt1000), Thermoelemente (Typ K/J/T/N/E/R/S/B), Thermistoren und IR-Thermometer (mit Schwarzkörper). Mehrkanal-Geräte erlauben parallele Prüfungen.

Wie tief muss ich eintauchen?

Faustregel: mind. 15–20× Fühler-Ø oder bis der Messpunkt vollständig im homogenen Bereich liegt. Abstand zu Bohrungsboden/Blockrand einhalten.

Welche Einsätze/Bohrungen sind sinnvoll?

Passende Bohrung (Spiel 0,2–0,5 mm) für guten Wärmeübergang; Mehrloch-Einsätze für Serien; blinde Einsätze mit Referenzkanal für stabile Referenzposition.

Wie wirkt die Beladung (Load) auf das Ergebnis?

Viele/ dicke Fühler vergrößern axiale/radiale Gradienten und verlängern die Stabilisierungszeit. Ggf. Last reduzieren oder Bad verwenden.

Besonderheiten bei Thermoelementen?

Kaltstellenkompensation beachten, homogene Temperaturen an den Anschlüssen sicherstellen, TC-Drähte bis zum Messgerät führen (keine Fremdmetalle).

Hinweise zur Oberflächen-Kalibrierung

Planparallelität, Anpresskraft, Wärmeleitpaste und Abschattung gegen Konvektion sind entscheidend. Messspitze vollständig auf der Platte aufliegen lassen.

IR-Kalibrierung mit Schwarzkörper

Emissionsgrad (ε) des Schwarzkörpers und des Prüflings einstellen, D:S und Fokus einhalten, Umgebungsreflexionen abschirmen; Referenz-RTD zur Kontrolle nutzen.

Wie erstelle ich ein Unsicherheitsbudget?

  • Referenzsensor (Kalibrierzertifikat)
  • Kalibrator: Stabilität/Gradient/Anzeige
  • Hysterese/Drift des Prüflings
  • Wiederholbarkeit & Auflösung
  • Einfluss Eintauchtiefe/Ankopplung/Umgebung

Automatisierung & Dokumentation

Geräte mit Schnittstellen (USB/RS-485/Modbus/ETH) unterstützen automatisierte Sequenzen, Stabilitätskriterien, Pass/Fail und Audit-Reports (PDF/CSV).

ISO-Werkskalibrierung vs. DAkkS/ISO 17025

Werkskalibrierung: praxisnah, kosteneffizient. DAkkS/17025: akkreditierte Verfahren mit ausgewiesenem Messunsicherheit & Rückführbarkeit – für Audits/GMP oft gefordert.

Welche Flüssigkeit für das Bad?

MediumBereichHinweise
Silikonöl niedrigviskos−40…+150 °Cgeringe Visk., geringe Verdunstung
Silikonöl hochtemp.+80…+300 °CAlterung beachten, Abdeckung nutzen
Alkohol/Wasserbis 0…+80 °CSicherheit/Entflammbarkeit beachten

Rampen & Stabilisierungszeiten

Mit moderaten Rampen fahren, dann Stabilitätskriterium (z. B. ≤ ±0,02 K über 60 s) abwarten; Messung erst danach erfassen.

Feldbetrieb & Transport

Auf Gewicht, Aufheiz-/Abkühlzeiten, IP-Schutz, Versorgung (Netz/Akku) und Transportkoffer achten; Stoß-/Neigelagen vermeiden.

Arbeitssicherheit

Heißflächen kennzeichnen, Hitzeschutzhandschuhe tragen, Ölnebel absaugen/abdecken, Geräte nicht unbeaufsichtigt auf Hochtemperatur betreiben.

Kalibrierintervalle – wie oft?

Richtwert für Referenzsensoren: jährlich; bei kritischen Prozessen 6 Monate oder nach Ereignis (Sturz/Übertemperatur). Drift im Historian überwachen.

Bieten Sie Unterstützung & Kalibrierscheine an?

Ja. Wir liefern Geräte vorkonfiguriert mit ISO- oder DAkkS-Kalibrierung, erstellen Unsicherheitsbudgets, definieren Sequenzen und integrieren in Software/IIoT.

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