Drucksensoren & Differenzdrucksensoren – von der Maschine bis ins Leitsystem

Drucksensoren, Drucktransmitter und Differenzdrucksensoren erfassen Relativ-, Absolut- oder Δp-Druck in Pneumatik, Hydraulik, Prozess- und Gebäudeautomation. Je nach Anwendung stehen keramische, piezoresistive, Dünnschicht- oder kapazitive Messzellen zur Wahl – mit Ausgängen von 4–20 mA/0–10 V bis IO-Link, Modbus RTU/RS-485, HART oder Ethernet. Varianten für Vakuum bis Hochdruck, Medienbeständigkeit (z. B. 316L, Hastelloy®), Hygiene (EHEDG) und ATEX/IECEx sind verfügbar.

ICS Schneider Messtechnik unterstützt bei Auslegung, Werkstoff-/Anschlusswahl, Dämpfung und Schutz (Snubber, Druckmittler, Kühlelemente), Kalibrierung sowie der optionalen IIoT-Integration in Edge/SCADA/Cloud (MQTT/HTTPS). So erhalten Sie stabile Messwerte, reduzieren Stillstände und sichern rückführbare Qualität.



FAQ zu Druck- & Differenzdrucksensoren

Auswahl, Messprinzip, Genauigkeit, Prozessanschlüsse, Medien, Signale, Zulassungen und Integration.

Was ist der Unterschied zwischen Sensor, Transmitter und Druckschalter?

Sensor = Messzelle/rohes Signal, Transmitter = aufbereitetes, skaliertes Ausgangssignal (analog/digital), Druckschalter = Schaltpunkt(e) statt kontinuierlicher Messwert.

Relativ-, Absolut- oder Differenzdruck – was passt?

  • Relativdruck (g): gegen Umgebung (Hydraulik/Pneumatik).
  • Absolutdruck (a): Vakuum, Barometrie, Prozess mit Bezugsnull.
  • Δp (Differenzdruck): Filterzustand, Strömung über Blende/Orifice, Füllstand in geschlossenen Tanks.

Wie wähle ich den Messbereich?

Arbeitsdruck × 1,3–2,0 als Faustregel. Bei Pulsation/Spitzen größer auslegen oder Dämpfung/Snubber einsetzen.

Wie wird Genauigkeit angegeben (FE/TEB)?

Beachten Sie nicht nur die Grundgenauigkeit (z. B. ±0,25 % v. EW), sondern das Gesamtfehlerband (TEB) über Temperatur/Drift. Für QS/Prüfzwecke entsprechend enger wählen.

Welche Ausgangssignale gibt es?

SignalTypVorteilEinsatz
4–20 mAAnalog, StromStörfest, lange LeitungenIndustrie/SPS
0–10 VAnalog, SpannungEinfache AuswertungGebäude/HLK
ratiometrischAnalogNiedriger VerbrauchEmbedded/OEM
IO-LinkDigital, PunktParametrierung/DiagnoseMaschinenbau
Modbus RTUDigital, BusMehrteilnehmer/RS-485Prozess/IIoT
HARTAnalog+Digital4–20 mA + VariablenProzessindustrie
EthernetDigitalHohe Datenrate/ITEdge/Cloud

Welche Prozessanschlüsse sind üblich?

AnschlussNormHinweis
G 1/4, G 1/2ISO 228 (BSPP)Standard Industrie
¼″ / ½″ NPTASMEKegelgewinde, selbstdichtend
M20×1,5ISO metrischProzessindustrie EU
Tri-Clamp/Varivent®HygieneMit/ohne Druckmittler
FlanschEN/ASMEHöhere Drücke/Medien

Welche Medien- und Temperaturgrenzen gelten?

Grenzen hängen von Messzelle, Werkstoff und Dichtungen ab. Für heiße Medien Kühlelement/Siphon oder Druckmittler einsetzen.

Welche Werkstoffe sind für korrosive Medien geeignet?

316L für viele Medien, Hastelloy®/Monel® bei starker Korrosion, PTFE/FFKM für Dichtungen – Materialliste/Beständigkeit prüfen.

Wie stabil sind die Sensoren über die Zeit?

Die Langzeitdrift liegt je nach Technologie im Bereich ±0,1…0,3 % v. EW/Jahr. Für kritische Anwendungen regelmäßige Rekalibrierung einplanen.

Wie schütze ich vor Pulsation und Druckstößen?

Durch Snubber/Drosseln, Kapillaren, Fernausführung mit Druckmittler sowie passende Messraten/Filter im Gerät.

Welche Schutzarten/Zulassungen sind verfügbar?

Typisch IP65–IP67, für Washdown IP69K. Ex-Zonen: ATEX/IECEx (z. B. Ex ia). Hygiene: EHEDG/FDA-konforme Materialien.

Wie integriere ich die Geräte ins IIoT?

Über RS-485/Modbus, IO-Link, HART an ein Edge-Gateway (Modbus→MQTT/HTTPS). Themen: Topic-Design, TLS/VPN, Rollen/Logs.

Was ist beim Einbau wichtig?

  • Spannungsfreie Montage, Gewinde abdichten gemäß Norm.
  • Entlüftung/Entleerung vorsehen (Dampf/Kondensat).
  • Einbaulage gemäß Datenblatt (Einfluss auf Nullpunkt beachten).

Wie messe ich Differenzdruck richtig?

Zwei Prozessanschlüsse High/Low korrekt verrohren, Kondensat-/Gasablass vorsehen, Verpolung vermeiden. Für Durchflussmessung über Orifice den DP-Bereich abgestimmt auslegen.

Wie oft sollte ich kalibrieren?

Empfehlung: jährlich (Standard), halbjährlich/vierteljährlich in QS-kritischen Anwendungen oder nach Überlast/Service.

Welche typischen Fehlerursachen gibt es?

  • Falscher Bereich → Überlast/Sättigung.
  • Pulsation ohne Dämpfung → Rauschen/Verschleiß.
  • Ungeeignete Dichtungen → Leckage/Chemieangriff.
  • Fehlende Erdung/EMV-Maßnahmen → Störungen.

Wie rechne ich Einheiten (bar/psi/kPa) um?

VonNachFaktor
1 barPa100 000
1 barpsi14,5038
1 psibar0,06895
1 mbarPa100

Bieten Sie Kalibrierscheine und Dokumentation an?

Ja, z. B. ISO-/DAkkS-Kalibrierung, EN 10204 3.1, Druck-/Dichtheitsprüfprotokolle sowie Geräte-/Materialtraceability.

Welche Kostenblöcke sollte ich einkalkulieren?

OptionMehrwertHinweis
DruckmittlerMedien-/HygienetauglichkeitMembran/Füllflüssigkeit wählen
Snubber/KühlelementSchutz/TemperaturLängere Lebensdauer
Ausgang/BusAutomatisierung/IIoTSPS/Edge-Integration
KalibrierscheinRückführbarkeitIntervall planen
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