
Strömungsmessgeräte & Strömungssensoren – Luftgeschwindigkeit, Volumenstrom & Differenzdruck
Strömungsmessgeräte/-sensoren für Luft und technische Gase erfassen Geschwindigkeit (m/s), Volumenstrom (m³/h, l/s) und Differenzdruck (Pa) in RLT-/HVAC-Anlagen, Laborabzügen, Cleanrooms, Prozessluft und Energiemonitoring. Verfügbar als thermische Anemometer (Heißfilm/-draht), Vane-/Flügelrad, Prandtl-/Averaging-Pitot, Ultraschall sowie Volumenstromaufnehmer mit integrierter Rechenlogik.
Ausgänge und Schnittstellen: 4–20 mA, 0–10 V, Puls/Hz (K-Faktor), Modbus RTU, BACnet, IO-Link, teils Ethernet. Optionen: Temperatur-/Feuchtekompensation, Grenzwerte, Display/Logger, ATEX, Kalibrierzertifikat.
ICS Schneider Messtechnik unterstützt bei Sensorwahl, Einbauposition, Auswertung, Kalibrierung und Anbindung an BMS/SCADA/IIoT.
FAQ zu Strömungsmessgeräten & -sensoren
Antworten zu Messprinzipien, Auswahl, Montage, Kompensation, Kalibrierung, Normen und Best Practices.
Welches Messprinzip passt zu meiner Anwendung?
Prinzip | Stärken | Hinweise |
---|---|---|
Thermisch (Heißfilm/-draht) | Sehr empfindlich bei niedrigen m/s, kompakt | Empfindlich auf Staub/Öl; Temperaturkompensation nötig |
Vane/Flügelrad | Robust, direktes v in m/s | Unterer Messbereich begrenzt; Ausrichtung kritisch |
Prandtl-/Averaging-Pitot | Einfach, breit einsetzbar, auch hohe T | Gerader Einlauf; Dichte-/Temp.-Korrektur erforderlich |
Ultraschall | Keine Einbauten, geringer Druckverlust | Gerade Strecken, sauberes Strömungsprofil vorteilhaft |
Wie bestimme ich aus Geschwindigkeit den Volumenstrom?
Volumenstrom Q = vavg · A. vavg über Traversierung (Mehrpunktmessung) oder Averaging-Sonde ermitteln; A = Kanal-/Rohrquerschnitt.
Wann ist eine Traversierung sinnvoll?
Bei unvollständig ausgebildetem Profil, hinter Formstücken/Einbauten oder bei großen Kanälen. Mehrpunktmessung über definierte Gitternetze erhöht Genauigkeit.
Welche Einbaustrecken sind zu beachten?
Richtwerte: ≥10·D gerade Anströmung vor dem Messpunkt und ≥5·D nach dem Messpunkt (D = Hydraulischer Durchmesser). Strömungsgleichrichter/Honeycomb verbessern das Profil.
Wie kompensiere ich Temperatur, Druck und Feuchte?
Für Normvolumenstrom: ρ, T, p berücksichtigen. ṁ = ρ · Q. Bei thermischen Sensoren ist eine T/RH-Kompensation für stabile Werte wesentlich.
Welche Genauigkeit ist realistisch?
Thermisch/Vane typ. ±(1…3 % v. Mw. + 0,02…0,1 m/s), Pitot abhängig von Δp-Genauigkeit/ρ, Ultraschall ±1…2 % v. Mw. (profil-/einbaubedingt).
Wie wähle ich den Messbereich?
HVAC: 0,2…10 m/s; Prozess-/Abluft: bis 20 m/s+. Den Sensor so dimensionieren, dass der typische Betrieb im mittleren Drittel des Bereichs liegt.
Welche Einflussgrößen erhöhen die Unsicherheit?
Strömungsprofil, Vibration, Verschmutzung, Temperatursprünge, Druckschwankungen, falsche Einbaulage, Leckagen im Kanal.
Wie installiere ich Sensoren korrekt?
- Sensor mittig oder gemäß Hersteller-Positionierung ins Profil setzen.
- Dicht montieren (keine Nebenluft), Kabel zugentlasten.
- Ausrichtung der Messachse parallel zur Strömung.
Benötige ich einen Differenzdruckaufnehmer für Pitot?
Ja. Δp wird zu v gerechnet: v = C · √(2·Δp/ρ) (C: Kalibrierfaktor). Für Q zusätzlich A und ggf. Profilfaktor/Feldkalibrierung berücksichtigen.
Wie oft muss kalibriert werden?
Richtwert jährlich; bei kritischen Messungen oder staubiger Umgebung kürzer. Kalibrierung im Windkanal bzw. mit rückführbarer Δp-Kette.
Wie gehe ich mit Staub, Öl und Kondensation um?
Filter/Schutzkörbe einsetzen, Wartungsintervalle planen, für thermische Sonden sanfte Reinigung (nicht an der Sensormembran reiben). Kondensat ableiten.
Wie erhalte ich stabile Messwerte bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten?
Thermische Mini-Sonden, längere Mittelungszeit, Strömungsgleichrichter, Temperaturdrift kompensieren, elektrische Störungen (EMV) minimieren.
Welche Signalausgänge sind sinnvoll?
0–10 V für kurze Wege, 4–20 mA für EMV/Entfernung; Puls/Hz für Zähler; Modbus/BACnet/IO-Link bei mehreren Größen (v, T, RH, Q) und Diagnose.
Wie rechne ich auf Normbedingungen um?
Volumenstrom auf Normzustand (z. B. 1013,25 hPa/0 °C oder 20 °C je Spezifikation) mittels zustandsgleichungsbasierter Korrektur von ρ; Feuchte ggf. berücksichtigen.
Gibt es Anforderungen für Reinraum/Labor?
Glatte, reinigungsfähige Oberflächen, geringer Druckverlust, niedrige Ansprechzeit, optional GAMP/21 CFR 11-fähige Datenerfassung.
Welche Normen/Guidelines sind relevant?
Für HVAC u. a. EN 12599 (Leistungsmessung RLT), für DP-Durchfluss ISO 5167 (Primärelemente), Herstellerhinweise zu Einbaustrecken beachten.
Unterstützen Sie Auslegung & Inbetriebnahme?
Ja. Wir prüfen Messprinzip/Bereich, empfehlen Einbaulagen/Traversen, liefern Kalibrierzertifikate und binden die Sensoren in BMS/SCADA/IIoT ein.