Wie reduziert man Kalibrierzeiten in der Produktion?

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In vielen Produktionsumgebungen sind regelmäßige Kalibrierungen unverzichtbar, um Messmittel normgerecht einzusetzen und die Produktqualität sicherzustellen. Gleichzeitig geraten Kalibrierprozesse zunehmend unter Effizienzdruck: Maschinenstillstände, enge Zeitfenster und der Fachkräftemangel machen jede Minute wertvoll. Besonders in Serienfertigungen oder hochautomatisierten Anlagen kann eine zu lange Kalibrierzeit zu Produktionsverzögerungen und unnötigen Kosten führen.

Typische Herausforderungen in der täglichen Praxis sind dabei:

  • Hoher Zeitaufwand bei manuellen Kalibrierabläufen

  • Bedienfehler, etwa durch komplexe Menüführung oder fehleranfällige Handventile

  • Lange Umrüstzeiten beim Wechsel zwischen verschiedenen Druckmodulen oder Messbereichen

Diese Punkte wirken sich nicht nur negativ auf die Effizienz, sondern auch auf die Qualität und Prozesssicherheit aus. Umso wichtiger ist es, Lösungen zu finden, die Kalibrierzeiten gezielt reduzieren – ohne dabei Kompromisse bei der Präzision oder Rückführbarkeit einzugehen.

In diesem Beitrag zeigen wir, wie sich mit dem PV624 – in Kombination mit Schnellmodulwechsel und automatisierter Drucksteuerung – die Kalibrierdauer deutlich senken lässt und welche praktischen Vorteile sich daraus für den Anwender ergeben.

 

→ Anforderungen an effiziente Kalibrierprozesse

Die Anforderungen an Kalibrierprozesse in der industriellen Praxis sind hoch: Einerseits müssen Ergebnisse rückführbar, präzise und normgerecht dokumentiert sein. Andererseits stehen Unternehmen unter ständigem Effizienzdruck – insbesondere dann, wenn Kalibrierungen regelmäßig im laufenden Produktionsprozess stattfinden müssen.

Schnelligkeit vs. Genauigkeit – ein vermeintlicher Widerspruch?

Viele Anwender stehen vor der scheinbaren Wahl zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit. Manuell durchgeführte Kalibrierungen sind oft fehleranfällig, zeitintensiv und setzen technisches Know-how voraus. Um Zeit zu sparen, werden manchmal Abstriche bei der Dokumentation oder Wiederholgenauigkeit gemacht – mit potenziell hohen Folgekosten bei Audits oder Qualitätsabweichungen.

Moderne Kalibriersysteme zeigen jedoch: Schnelligkeit und Genauigkeit schließen sich nicht aus, wenn der Prozess strukturiert automatisiert und die Messtechnik darauf ausgelegt ist. Entscheidend ist, dass der Kalibrierprozess intelligent geführt wird und sich reproduzierbar ausführen lässt – unabhängig vom einzelnen Bediener.

Flexibilität bei wechselnden Messbereichen und Sensoren

In der Praxis ist die Bandbreite der zu prüfenden Sensoren groß. Kalibriertechnik muss deshalb in der Lage sein, schnell zwischen unterschiedlichen Druckbereichen und Sensortypen zu wechseln, ohne dass komplexe Umbauten oder separate Geräte notwendig sind. Ein flexibler Kalibrierarbeitsplatz sollte verschiedene Prüfszenarien abdecken können – von Vakuum bis Hochdruck – und sich einfach anpassen lassen.

Die Herausforderung: Jeder Modultausch oder Gerätewechsel kostet wertvolle Zeit und birgt Fehlerquellen. Ein werkzeugloser, sicherer und schneller Modulwechsel ist deshalb ein entscheidender Faktor für Effizienz und Betriebssicherheit.

Rolle der Automatisierung in modernen Kalibrierabläufen

Automatisierung ist der Schlüssel zur Standardisierung und Beschleunigung von Kalibrierprozessen. Durch automatisierte Drucksteuerung, automatische Sollwertvorgabe und softwaregestützte Prüfabläufe werden manuelle Eingriffe auf ein Minimum reduziert. Dies führt zu:

  • Konstanter Prozessqualität, unabhängig vom Bediener

  • Geringerer Fehleranfälligkeit und höherer Wiederholbarkeit

  • Deutlich reduzierter Kalibrierzeit pro Sensor

  • Einfacher Dokumentation dank direkter Anbindung an Kalibriersoftware

Moderne Systeme wie das PV624 setzen genau hier an und verbinden Schnelligkeit mit Präzision – ohne Kompromisse.

 

→ Vorstellung der Lösung: PV624 mit Schnellmodulwechsel und automatisierter Drucksteuerung

Was ist das PV624?

Das PV624 ist ein leistungsfähiges, elektrisch betriebenes Druckversorgungsmodul von Druck (Baker Hughes), konzipiert für die präzise Druckerzeugung im Bereich von Vakuum bis 100 bar (optional bis 200 bar mit externem Booster). Es eignet sich ideal für automatische Kalibrierungen in industriellen Umgebungen, in denen Schnelligkeit, Genauigkeit und Flexibilität gefragt sind.

Als Teil der Genii-Plattform kann das PV624 sowohl eigenständig als auch in Verbindung mit Geräten wie dem DPI620G Genii oder der PACE-Serie betrieben werden. Es unterstützt sowohl manuelle als auch vollautomatische Prüfprozesse – gesteuert über Touchscreen, Software oder externe Schnittstellen.

 
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→ PV624 Tragbarer Hybrid-Druckregler → DPI620 GENII Druckkalibrator → 4sight2 Software

 

Hauptmerkmale mit Fokus auf Zeitersparnis

Schnellmodulwechsel ohne Werkzeug

Die Kombination mit PM620-Druckmodulen ermöglicht den schnellen, werkzeuglosen Austausch der Sensoren – ideal für wechselnde Druckbereiche in der Produktion. Dank des Quick-Release-Mechanismus erfolgt der Modulwechsel in wenigen Sekunden, ohne Leckage oder erneute Justierung.

Vorteile:

  • Kalibrierung mehrerer Messbereiche mit nur einem Grundgerät

  • Kein Werkzeug, keine Dichtmittel, keine langwierigen Umbauten

  • Maximale Verfügbarkeit bei minimaler Umrüstzeit


Automatisierte Drucksteuerung zur Entlastung des Bedienpersonals

Das PV624 regelt den Druck vollautomatisch und hochpräzise. Es kann auf spezifische Zielwerte geregelt werden oder automatisierte Druckprofile abfahren – ideal für wiederholbare Kalibrierabläufe. In Kombination mit Software wie 4Sight2 oder dem Druckcontroller PACE5000/6000 lässt sich der gesamte Ablauf vollständig digitalisieren und dokumentieren.

Technische Highlights:

  • Auflösung: < 0,001 % FS

  • Stabilität: ±0,003 % FS/Jahr

  • Druckregelung bis 100 bar intern, erweiterbar bis 200 bar extern

  • Minimaler Energieverbrauch und extrem leise im Betrieb


Nahtlose Integration und Kommunikationsschnittstellen

Das PV624 ist modular und vollständig kompatibel mit:

  • DPI620G Genii (Multifunktions-Kalibrator mit Touchscreen)

  • PACE5000/6000 Druckcontroller

  • 4Sight2 Kalibriersoftware für automatisierte Abläufe und papierlose Dokumentation

Zusätzlich lässt sich der DPI620G über folgende Schnittstellen flexibel in bestehende Systeme einbinden:

HART-Kommunikation (vollständig integriert mit Diagnosefunktionen)
Profibus PA
FOUNDATION Fieldbus
Modbus RTU (über Zubehörmodul)


Geeignet für den Ex-Bereich (ATEX/IECEx)

Ein entscheidender Vorteil in der industriellen Praxis: Der DPI620G Genii sowie die zugehörigen Druckmodule und Stromversorgungseinheiten sind für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen (Zone 1 / Zone 2) zugelassen:

  • ATEX, IECEx, CSA, INMETRO zertifiziert

  • Geräteklasse: Ex II 2 G Ex ib IIC T4 Gb

Dadurch kann die Kalibrierung direkt im Feld erfolgen – ohne aufwendige Freigabeprozesse oder Ex-Schutzgehäuse.


Kurz zusammengefasst: Ihre Vorteile auf einen Blick

Merkmal Nutzen
Schnellmodulwechsel Reduziert Umrüstzeiten drastisch
Automatisierte Druckregelung Spart Zeit, reduziert Fehler
HART & Feldbus-Schnittstellen Ideal für Smart Transmitter
Ex-Zulassung Sicher in Zone 1 einsetzbar
Integration mit 4Sight2 & PACE Vollständig automatisierbar
Modularer Aufbau Skalierbar und zukunftssicher

 

→ Praxisbeispiel: Zeitersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Systemen

Wie groß ist der Unterschied zwischen einer klassischen, manuellen Kalibrierung und einem automatisierten System wie dem PV624 in Kombination mit DPI620G Genii und 4Sight2? Die Antwort lässt sich am besten anhand eines konkreten Vergleichs aus der Praxis verdeutlichen.

Vergleich: Manuelle vs. automatisierte Kalibrierung

Aspekt Manuelle Kalibrierung Automatisierte Kalibrierung mit PV624
Druckerzeugung Manuell über Handpumpe oder Feinregulierventil Elektronisch geregelt, vollautomatisch
Sollwertanwahl Manuell, oft ungenau Über Touchscreen oder Software steuerbar
Stabilisierung Zeitaufwendig, abhängig vom Bediener Schnell, reproduzierbar
Modulwechsel Schrauben, Dichtungen, Werkzeug notwendig Werkzeugschnellverschluss (PM620)
Datenerfassung Händisch, oft mit Papierformularen Digital und rückführbar (z. B. über 4Sight2)
Personalbindung Hoch – aktives Mitwirken erforderlich Gering – überwachte Automatik möglich

Zahlenbeispiel: Kalibrierzeit pro Sensor vor und nach Systemumstellung

Ein mittelständischer Gerätehersteller kalibriert täglich rund 20 Drucksensoren mit unterschiedlichen Messbereichen. Vor Einführung des automatisierten Systems lag der durchschnittliche Zeitaufwand pro Sensor bei rund 18 Minuten – inklusive Aufrüsten, Druckaufbau, Stabilisierung und Dokumentation.

Nach Umstellung auf das PV624 mit automatischer Drucksteuerung, Schnellmodulwechsel und softwaregestütztem Prüfablauf beträgt der durchschnittliche Zeitaufwand nur noch 6 Minuten pro Sensor.

Ergebnis:

  • Zeitersparnis von ca. 67 % pro Kalibrierung

  • Bei 20 Sensoren pro Tag ergibt das eine Einsparung von 4 Stunden pro Tag

  • Gerechnet auf das Jahr: über 1.000 Stunden weniger Kalibrierzeit – bei gleichzeitig höherer Wiederholgenauigkeit und geringerer Fehlerquote


Erfahrungswerte aus der Anwendung

Anwender berichten zusätzlich von folgenden positiven Effekten:

  • Weniger Schulungsaufwand für das Personal durch intuitive Bedienung

  • Bessere Auditierbarkeit, da die Daten direkt digital dokumentiert werden

  • Reduktion von Bedienfehlern, insbesondere bei komplizierten Druckbereichen

  • Mehr Prozesssicherheit, da definierte Prüfprofile automatisch ablaufen

Ein Instandhaltungsleiter aus der Chemiebranche fasst es so zusammen:

„Früher brauchte ein Techniker fast den ganzen Tag, um eine Serie von 20 Drucktransmittern zu kalibrieren. Heute läuft der Vorgang im Hintergrund – und der Mitarbeiter kann sich währenddessen anderen Aufgaben widmen.“

 

→ Weitere Vorteile für den Anwender

Neben der erheblichen Zeitersparnis bietet der Einsatz des PV624 in Kombination mit Geräten wie dem DPI620G Genii und der Software 4Sight2 eine Vielzahl weiterer praktischer Vorteile, die sich direkt im Arbeitsalltag bemerkbar machen – besonders im Hinblick auf Personal, Prozessqualität und Arbeitsplatzgestaltung.


Weniger Schulungsaufwand durch intuitive Bedienung

Moderne Kalibriersysteme wie das PV624 sind so konzipiert, dass sie auch ohne tiefgreifende Messtechnik-Kenntnisse effizient genutzt werden können. Das DPI620G Genii verfügt über ein benutzerfreundliches Touchscreen-Interface, das die Bedienung stark vereinfacht. Prüfabläufe lassen sich als standardisierte Profile speichern und jederzeit wiederverwenden – das minimiert nicht nur den Schulungsaufwand, sondern auch die Fehleranfälligkeit im täglichen Betrieb.

Vorteile in der Praxis:

  • Schnelle Einarbeitung neuer Mitarbeiter

  • Bedienung ohne Spezialkenntnisse möglich

  • Fehlervermeidung durch geführte Workflows


Höhere Wiederholgenauigkeit und Prozesssicherheit

Manuelle Kalibrierungen sind naturgemäß stark vom jeweiligen Bediener abhängig – kleine Abweichungen bei Druckaufbau, Ablesung oder Dokumentation können sich summieren und die Qualität der Kalibrierung beeinträchtigen. Durch die automatisierte Druckregelung und digital gespeicherte Prüfsequenzen stellt das PV624 sicher, dass jeder Kalibrierprozess identisch abläuft – unabhängig davon, wer ihn durchführt.

Konkrete Auswirkungen:

  • Reproduzierbare Messergebnisse auch bei wechselndem Personal

  • Sicherer Nachweis der Rückführbarkeit bei Audits und ISO-Prüfungen

  • Geringeres Risiko für fehlerhafte oder nicht normkonforme Prüfungen


Reduzierter Platzbedarf durch kompakte Bauweise

In vielen Produktionsbereichen ist Platz ein kritischer Faktor – insbesondere in mobilen oder dezentralen Prüfstationen. Hier punktet das PV624 durch sein kompaktes Design: Es ist deutlich kleiner und leichter als klassische Kalibriereinrichtungen mit separaten Druckquellen, Modulen und PC-Arbeitsplätzen. Alle Komponenten – von der Druckerzeugung über die Sensorik bis hin zur Bedienung – lassen sich modular kombinieren und platzsparend unterbringen.

Ergebnis:

  • Ideal für mobile Kalibrierplätze oder enge Wartungsbereiche

  • Geringerer Installationsaufwand

  • Leicht transportierbar für den Einsatz im Feld (auch in Ex-Zonen)


In Summe profitieren Anwender also nicht nur durch schnellere Abläufe, sondern auch durch mehr Sicherheit, geringeren Schulungsaufwand und eine flexiblere Nutzung – besonders wertvoll in Zeiten von Personalknappheit und steigenden Qualitätsanforderungen.

 

→ Zusammenfassend: Kurze Kalibrierzeiten ohne Kompromisse bei der Qualität

Effiziente Kalibrierprozesse sind ein entscheidender Erfolgsfaktor in der modernen Produktion. Wer Kalibrierzeiten reduziert, senkt nicht nur Kosten und entlastet das Personal, sondern steigert auch die Produktivität und die Prozesssicherheit. Mit dem PV624 in Verbindung mit dem DPI620G Genii und der Software 4Sight2 steht ein System zur Verfügung, das diesen Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht wird.

Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

  • Deutliche Zeitersparnis durch automatisierte Druckregelung und Schnellmodulwechsel

  • Hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit bei gleichzeitig geringer Fehleranfälligkeit

  • Intuitive Bedienung – auch für weniger geschultes Personal

  • Kompakte Bauweise für mobile oder platzkritische Anwendungen

  • Zulassung für Ex-Bereiche und Unterstützung aller relevanten Kommunikationsprotokolle (HART, Profibus PA, Fieldbus)

Der vermeintliche Widerspruch zwischen Schnelligkeit und Genauigkeit gehört damit der Vergangenheit an. Moderne Kalibriertechnik wie das PV624 ermöglicht kurze Kalibrierzeiten – ohne Kompromisse bei Qualität oder Rückführbarkeit.


Unser Appell: Eine Investition, die sich langfristig auszahlt

Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel, steigenden Qualitätsanforderungen und zunehmender Automatisierung lohnt sich die Investition in leistungsstarke Kalibrierlösungen. Sie entlasten Ihr Personal, reduzieren Fehlerquellen und schaffen Freiräume für wertschöpfende Tätigkeiten – eine Investition, die sich schnell amortisiert.

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