Füllstandsensoren & Tauchsonden – kontinuierliche Niveau- und Volumenmessung in Tanks & Schächten

Füllstandsensoren und Tauchsonden erfassen den Füllstand von Flüssigkeiten kontinuierlich – von Rein-/Abwasser über Chemikalien und Öle bis zu Lebensmitteln. Je nach Anwendung stehen hydrostatische Tauchsonden, Radar/FMCW, Geführte Mikrowelle (TDR), Ultraschall, magnetostriktive Stabsensoren und kapazitive Lösungen zur Verfügung.

Merkmale (modellabhängig): Messbereiche von cm bis >100 m WS, Genauigkeiten bis ±0,1 % FS, Hygienic Design, ATEX/IECEx, SIL, integrierte Temperatur, Dichte-/Temperaturkompensation, Linearisierung (Volumenberechnung) und Schnittstellen wie 4–20 mA/HART, Modbus/RS-485, Profibus/Profinet, EtherNet/IP, IO-Link.

ICS Schneider Messtechnik unterstützt bei Prinzipauswahl, Auslegung (Geometrie, Tot-/Blindzonen), Werkstoffwahl, Kalibrierung und Integration in SPS/SCADA/IIoT.



FAQ zu Füllstandsensoren & Tauchsonden

Antworten zu Messprinzipien, Auswahl, Einbau, Kabeln/Belüftung, Genauigkeit, Hygiene/ATEX, Kalibrierung und Praxis.

Welches Messprinzip passt zu meiner Anwendung?

PrinzipTypische MedienStärkenHinweise
Hydrostatische TauchsondeWasser, Abwasser, Chemie, ÖlEinfach, robust, große TiefenDichte/Temperatur kompensieren
Radar/FMCW (freistrahlend)Flüssigkeiten, auch Schaum/DampfSehr präzise, berührungslosFreie Sicht, Antenne passend wählen
Geführte Mikrowelle (TDR)Flüssigkeiten, GrenzflächenUnempfindlich gg. EinbautenSondenlänge = Messbereich
UltraschallWasser, AbwasserKosteneffizient, berührungslosDampf/Verwirbelung beachten
Magnetostriktiv (Stab)Öle, Chemie, HydraulikHochgenau, Mehrpunkt/InterfaceSchwimmer erforderlich

Wie funktioniert eine hydrostatische Tauchsonde?

Sie misst den hydrostatischen Druck der Flüssigkeit über dem Sensorelement. Aus Druck und Dichte wird die Füllhöhe berechnet; der Atmosphärendruck wird über eine Belüftungsleitung (Referenzschlauch im Kabel) kompensiert.

Belüftet oder absolut (barometrische Korrektur)?

VarianteVorteileWann einsetzen
Belüftet (gage)Direkt niveauproportional, einfache AuswertungStandard in Behältern/Schächten
AbsolutHermetisch, ohne BelüftungBei Kondensat/Salznebel; Baro-Sonde oder Korrektur notwendig

Welche Genauigkeit ist realistisch?

Tauchsonden typ. ±0,1…0,25 % FS, Radar/TDR ±2…10 mm, Ultraschall ±0,25…0,5 % FS. Praxisgenauigkeit hängt von Dichte/T-Kompensation, Montage und Beruhigung ab.

Welche Kabel- und Gehäusematerialien sind sinnvoll?

MaterialTemperatur (typ.)BeständigkeitTypischer Einsatz
PU/PUR-Kabel−20…+80 °CAbriebfest, wasserbeständigWasser/Abwasser, Industrie
PE/PVC-Kabel−10…+70 °CKosteneffizientHLK, Versorgung
FEP/PTFE-Kabel−50…+100/200 °CChemisch/thermisch topChemie, CIP/SIP-Umgebung
Gehäuse 316Lbis +80…+125 °CKorrosionsbeständigLebensmittel, Wasser
Hastelloy®/TitanmodellabhängigHochkorrosive MedienChemie/Meerwasser

Wie montiere ich Tauchsonden richtig?

  • Ruhige Zone oder Beruhigungsrohr (Stillrohr) vorsehen, Abstand zu Einläufen/Rührern.
  • Kabel zugfrei mit Absenkgewicht oder Schelle führen; Biegeradien einhalten.
  • Belüftungsfilter trocken und oberhalb des höchsten Niveaus platzieren.

Wie beeinflussen Dichte- und Temperaturänderungen das Messergebnis?

Hydrostatisch: Niveau ∝ Dichte. Bei stark schwankender Dichte Kompensation (z. B. Dichtekurve/Temperatur) nutzen oder auf Radar/TDR ausweichen.

Kann der Sensor direkt Volumen ausgeben?

Ja. Viele Transmitter bieten Tanktische/Linearisierung (z. B. horizontaler Zylinder) und berechnen Volumen/Masse mit Temperaturkompensation.

Was ist bei hygienischen Anwendungen wichtig?

316L, hygienische Prozessanschlüsse (Clamp/Varivent/Frontbündig), FDA/EU 1935/2004-konforme Dichtungen, polierte Oberflächen, CIP/SIP-Beständigkeit; EHEDG-Designs verfügbar.

ATEX/IECEx und SIL – verfügbar?

Viele Modelle mit Ex-Zulassung (Zone 0/1/2 bzw. 20/21/22) und SIL2/3. In Ex-Bereichen Trennbarrieren und Gerätekategorie beachten.

Wie lang soll eine TDR- oder Stabsonde sein?

Sondenlänge = Messbereich + Sicherheitsabstand (oberes/unteres Blockiermaß). Bei Grenzflächen Messung für beide Medien parametrieren.

Wie verhindere ich Fehlmessungen durch Schaum/Beläge?

Bei Schaum/Dampf lieber Radar/TDR einsetzen; bei Belägen Spülung oder membranbündige Geber wählen. Ultraschall benötigt trockene, freie Schallwege.

Welche Ausgänge/Kommunikation sind verfügbar?

4–20 mA/HART, 0/10 V, Relais/PNP/NPN, Modbus/RS-485, Profibus/Profinet, EtherNet/IP, IO-Link. Diagnosefunktionen: Echoprofile, Signalqualität, Sensorstatus.

Wie erfolgt Parametrierung & Kalibrierung?

Per Taster/Display, DTM/EDD oder IO-Link. Null-/Span-Punkte setzen, Tanktisch laden, Dämpfung/Alarmgrenzen konfigurieren. Hydrostatisch: Zero bei leerem/definiertem Niveau.

Wie oft soll ich kalibrieren?

QS-abhängig typ. jährlich. Nach Medium-/Dichtewechsel Überprüfung durchführen; Belüftungsfilter der Tauchsonde turnusmäßig tauschen.

Welche Schutzarten & Kabelabdichtungen sind üblich?

IP68 für Tauchsonden; bei Schacht-/Außenmontage IP67/IP69K an Übergängen. Kabelverschraubungen mit Zugentlastung und Tropfschleife einsetzen.

Wie gehe ich mit Kondensat und Gasblasen um?

Belüftungsfilter trocken halten; Stillrohr mit Entlüftung ausstatten. Gasblasen vermeiden (Einspeisung unterhalb, keine Fallrohre direkt daneben).

Welche typischen Fehlerquellen gibt es – und schnelle Abhilfe?

  • Drift durch Dichte/T → Kompensation aktivieren oder Prinzip wechseln
  • Unruhige Messung → Stillrohr/Dämpfung, Einlaufabstand erhöhen
  • Feuchte im Referenzschlauch → Trockenmittel/Filter erneuern, höher montieren
  • Falsche Sondenlänge → auf Messbereich anpassen
  • EMV/Störeinkopplung → geschirmte, getrennte Verlegung; Potentialausgleich

Unterstützen Sie Auswahl, Auslegung & Inbetriebnahme?

Ja. Wir wählen das Messprinzip, dimensionieren Messbereich/Sonde, definieren Einbau und Linearisierung, liefern Kalibrierscheine und binden die Stelle in SPS/SCADA/IIoT ein.

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